Blaualgen im Aquarium: Erkennen, Ursachen und wirkungsvolle Bekämpfung

Blaualgen, auch als Cyanobakterien bekannt, sind ein häufiges Problem in Aquarien und können nicht nur das optische Erscheinungsbild stören, sondern auch das ökologische Gleichgewicht beeinträchtigen. Obwohl sie umgangssprachlich als Algen bezeichnet werden, sind Blaualgen tatsächlich Bakterien, die in der Lage sind, Photosynthese zu betreiben. In Aquarien erscheinen sie oft als dunkelgrüne bis schwarze, schleimige Beläge auf Pflanzen, Dekoration und Bodengrund. Sie zeichnen sich durch einen charakteristischen, fauligen Geruch aus, der sie von anderen Algen unterscheidet. In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige über Blaualgen, ihre Ursachen und wie man sie effektiv bekämpft.

Was sind Blaualgen?

Blaualgen gehören zu den ältesten Organismen auf der Erde und sind in der Lage, wie Pflanzen durch Photosynthese Energie zu gewinnen. In Aquarien treten sie als schleimige Beläge auf, die sich leicht mit den Fingern abwischen lassen. Diese Beläge bestehen aus Kolonien von Cyanobakterien, die sich bei günstigen Bedingungen rasch ausbreiten können. Häufig sind Arten der Gattung Oscillatoria für diese Beläge verantwortlich. Im Aquarium sind Blaualgen nicht nur optisch störend, sondern sie können auch die Sauerstoffversorgung beeinträchtigen und Pflanzenwuchs hemmen.

Ursachen für Blaualgen im Aquarium

1. Nährstoff-Ungleichgewicht: Eine häufige Ursache für Blaualgen ist ein Ungleichgewicht der Nährstoffe im Wasser. Ein hoher Phosphatgehalt in Verbindung mit einem Mangel an Nitrat kann das Wachstum von Blaualgen begünstigen. Pflanzen benötigen eine ausgewogene Nährstoffversorgung, um gesund zu wachsen und Algen zu verdrängen. Ein Überschuss an bestimmten Nährstoffen oder ein Mangel an anderen kann das Wachstum von Cyanobakterien fördern.

2. Unausgeglichene Mikroflora: Blaualgen können sich stark vermehren, wenn das Gleichgewicht der Mikroflora im Aquarium gestört ist. In einer gesunden Umgebung sind ausreichend nützliche Bakterien und Mikroorganismen vorhanden, die Konkurrenz zu den Cyanobakterien bieten. Besonders in der Einfahrphase eines neuen Aquariums kann das bakterielle Gleichgewicht empfindlich gestört sein, was das Wachstum von Blaualgen begünstigt.

3. Mangelnde Wasserpflege: Unregelmäßige Wasserwechsel und eine unzureichende Filterleistung können ebenfalls zur Ansammlung von Nährstoffen und organischen Abfällen führen, die Blaualgenwachstum fördern. Ein regelmäßiger Wasserwechsel ist daher unerlässlich, um Nährstoffüberschüsse zu vermeiden und das Wasser sauber und gesund zu halten.

Effektive Bekämpfungsmaßnahmen gegen Blaualgen

1. Dunkelkur: Eine effektive Methode zur Bekämpfung von Blaualgen ist die Dunkelkur. Dabei wird das Aquarium für mehrere Tage komplett abgedunkelt. Ohne Licht können die Cyanobakterien keine Photosynthese betreiben und sterben ab. Während dieser Zeit sollte auch auf die Fütterung verzichtet werden, um die Nährstoffbelastung im Wasser zu minimieren. Nach der Dunkelkur ist ein großer Wasserwechsel empfehlenswert, um die abgestorbenen Algen zu entfernen.

2. Absaugen und manuelle Entfernung: Bei leichtem Befall können Blaualgen vorsichtig abgesaugt oder mit der Hand entfernt werden. Die schleimigen Beläge sind meist locker und lassen sich leicht abziehen. Eine punktuelle Behandlung mit Wasserstoffperoxid kann ebenfalls helfen, die Algen direkt an der befallenen Stelle abzutöten.

3. Kalium-Methode: Eine Erhöhung des Kaliumgehalts im Aquarium auf etwa 30 mg/l kann das Wachstum von Blaualgen hemmen. Diese Methode fördert das Wachstum von Wasserpflanzen, die dann wiederum die Cyanobakterien verdrängen. Gleichzeitig sollte der Nitratgehalt bei etwa 20 mg/l gehalten werden, um ein optimales Nährstoffverhältnis für die Pflanzen zu gewährleisten. Nach einer Woche wird ein großer Wasserwechsel durchgeführt, um die überschüssigen Nährstoffe zu entfernen.

4. Verwendung von Anti-Algenmitteln: In schwerwiegenden Fällen können spezifische Anti-Algenmittel wie Blue Exit von Easy Life eingesetzt werden. Diese Produkte sind darauf ausgelegt, Blaualgen gezielt zu bekämpfen. Dennoch sollte der Einsatz solcher Mittel immer gut überlegt sein, da sie auch die Mikroflora im Aquarium beeinflussen können.

Vorbeugende Maßnahmen

  • Regelmäßige Wasserwechsel: Ein wöchentlicher Wasserwechsel von mindestens 50 % des Aquarieninhalts hilft, Nährstoffüberschüsse zu vermeiden und das Wasser frisch zu halten.
  • Ausgewogene Düngung: Eine regelmäßige, kontrollierte Zugabe von Makro- und Mikronährstoffen sorgt dafür, dass Wasserpflanzen optimal versorgt sind und Blaualgen keinen Nährstoffvorteil haben.
  • Förderung der nützlichen Mikroflora: Die Zugabe von bakteriellen Präparaten kann helfen, das Gleichgewicht im Aquarium zu stabilisieren. Auch das Animpfen mit Mulm aus einem gesunden Aquarium kann die Entwicklung einer stabilen Mikroflora unterstützen.

Fazit

Blaualgen im Aquarium sind zwar lästig, aber mit den richtigen Maßnahmen gut zu bekämpfen. Ein stabiles, ausgewogenes ökologisches Gleichgewicht im Aquarium ist der beste Schutz vor Cyanobakterien. Durch regelmäßige Pflege, eine ausgewogene Nährstoffzufuhr und das Monitoring der Wasserparameter kannst du das Auftreten von Blaualgen nachhaltig verhindern und ein gesundes Aquarium erhalten.

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