Pelzalgen, auch als fadenartige Grünalgen bekannt, gehören zu den häufigsten Algenarten, die in Süßwasseraquarien auftreten. Sie bilden dichte, teppichartige Beläge, die sowohl Pflanzen als auch Dekorationsobjekte in einem Aquarium überziehen können. Diese Algen, die meist den Arten der Gattung Oedogonium zugeordnet werden, entwickeln sich oft in Aquarien, die noch nicht vollständig stabilisiert sind oder unter einem Ungleichgewicht der Nährstoffe leiden.
Pelzalgen sind bekannt für ihre fadenartige Struktur, die sich teils weich und geschmeidig anfühlt, manchmal jedoch auch als hartnäckig und schwer zu entfernen erweist. Ihre Vermehrung erfolgt rasant, wenn sie ideale Bedingungen vorfinden, wie zum Beispiel übermäßiges Licht, einen Mangel an Nährstoffen oder unzureichende CO2-Versorgung. Das Auftreten von Pelzalgen kann ästhetisch störend sein und die Gesundheit der Pflanzen in einem Aquarium beeinträchtigen, wenn sie unkontrolliert wachsen.
Die Hauptursachen für das Auftreten von Pelzalgen in einem Aquarium sind oft ein Nährstoffungleichgewicht, mangelnde CO2-Versorgung und übermäßige Beleuchtung. Vor allem in der Anfangsphase eines neuen Aquariums, wenn sich das biologische Gleichgewicht noch nicht eingependelt hat, treten diese Algen häufig auf. Hier sind einige der häufigsten Ursachen für das Auftreten von Pelzalgen genauer erläutert:
1. CO2-Mangel
Eine der häufigsten Ursachen für das Wachstum von Pelzalgen ist ein Mangel an gelöstem CO2 im Wasser. CO2 ist ein wesentlicher Nährstoff für Pflanzen und fördert deren gesundes Wachstum. Wenn der CO2-Gehalt zu niedrig ist, können die Pflanzen nicht optimal wachsen, was den Algen einen Vorteil verschafft. Algen benötigen weniger Nährstoffe als höhere Pflanzen und können sich daher in CO2-armen Umgebungen schneller ausbreiten.
Eine Möglichkeit, den CO2-Gehalt zu kontrollieren, ist der Einsatz eines CO2-Dauertests. Dieser zeigt an, ob der CO2-Gehalt im optimalen Bereich liegt, der für die meisten Pflanzen zwischen 20 und 30 mg/l liegen sollte. Wenn die CO2-Versorgung nicht ausreicht, kann dies das Wachstum der Pflanzen hemmen und den Pelzalgen ermöglichen, sich auszubreiten.
2. Übermäßige Beleuchtung
Zu viel Licht in Kombination mit einer unzureichenden Nährstoffversorgung ist eine weitere häufige Ursache für das Wachstum von Pelzalgen. Licht ist zwar essenziell für das Pflanzenwachstum, doch zu viel davon kann das Algenwachstum fördern, insbesondere wenn das Aquarium nicht ausreichend bepflanzt ist oder die Pflanzen nicht genügend Nährstoffe erhalten, um das zusätzliche Licht zu nutzen. In neu eingerichteten Aquarien sollte die Beleuchtungsdauer in den ersten Wochen auf etwa 6 Stunden pro Tag begrenzt werden. Diese kann dann schrittweise auf 8 bis 10 Stunden erhöht werden, je nach Pflanzenmasse und Nährstoffversorgung.
3. Ungleichgewicht der Nährstoffe (NPK)
Pelzalgen gedeihen besonders gut in Aquarien, in denen ein Ungleichgewicht an Nährstoffen vorliegt. Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K) sind die wesentlichen Makronährstoffe, die Pflanzen benötigen, um gesund zu wachsen. Fehlen diese Nährstoffe, insbesondere Stickstoff, können Pelzalgen das Nährstoffdefizit nutzen, um sich auszubreiten. Pflanzen, die nicht genügend Nährstoffe erhalten, wachsen langsamer und werden von Algen überwuchert. Es ist daher wichtig, die Nährstoffe im Aquarium regelmäßig zu testen und zu ergänzen, um sicherzustellen, dass die Pflanzen gut versorgt sind und die Algen in Schach gehalten werden.
Eine ausgewogene Nährstoffversorgung kann durch die Zugabe von speziellen Pflanzendüngern wie dem Aqua Rebell Makro Spezial N oder dem Advanced GH Boost N sichergestellt werden. Diese Dünger erhöhen gezielt den Nitratgehalt im Wasser, ohne andere Nährstoffe zu beeinflussen. Die empfohlenen Nährstoffgehalte für ein ausgewogenes Aquarium sind:
4. Mangelnde Pflege
Neben Nährstoffmängeln und übermäßiger Beleuchtung kann auch eine vernachlässigte Pflege zu einem Ausbruch von Pelzalgen führen. Regelmäßige Wasserwechsel sind entscheidend, um die Wasserqualität aufrechtzuerhalten und das Ansammeln von überschüssigen Nährstoffen zu verhindern, die das Algenwachstum fördern könnten. Ein wöchentlicher Wasserwechsel von etwa 50 % des Beckeninhalts wird empfohlen, um das Aquarienwasser frisch zu halten und das Risiko eines Algenbefalls zu minimieren.
Das Bekämpfen von Pelzalgen erfordert einen mehrstufigen Ansatz, der sowohl auf die Optimierung der Nährstoffversorgung als auch auf die physische Entfernung der Algen abzielt. Hier sind einige bewährte Methoden zur Bekämpfung von Pelzalgen:
1. Einsatz von Fressfeinden
Eine natürliche Methode zur Bekämpfung von Pelzalgen ist der Einsatz von algenfressenden Tieren wie Amano-Garnelen oder Posthornschnecken. Diese Tiere ernähren sich von den fadenartigen Belägen der Pelzalgen und können helfen, das Algenwachstum in Schach zu halten. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass nicht alle Arten von Pelzalgen für Fressfeinde attraktiv sind, insbesondere solche mit kurzen, harten Fäden.
2. Optimierung der Nährstoffversorgung
Wie bereits erwähnt, ist eine ausgewogene Nährstoffversorgung entscheidend, um das Wachstum der Pflanzen zu fördern und das Algenwachstum zu unterdrücken. Die Verwendung eines hochwertigen Flüssigdüngers in Kombination mit einer CO2-Anlage stellt sicher, dass die Pflanzen alle benötigten Nährstoffe erhalten. Dies hilft, das Algenwachstum zu reduzieren, da die Pflanzen Nährstoffe schneller aufnehmen als die Algen.
3. Manuelle Entfernung
Bei einem leichten Befall können die betroffenen Pflanzenblätter oder Dekorationsgegenstände manuell von den Algen befreit werden. Hierzu können die Algen vorsichtig abgerieben oder die befallenen Pflanzenteile abgeschnitten werden. Diese Methode ist jedoch bei starkem Algenbefall oft nicht ausreichend und sollte in Kombination mit anderen Maßnahmen erfolgen.
4. Einnebelmethode
Eine sehr effektive Methode zur gezielten Bekämpfung von Pelzalgen ist die Einnebelmethode. Dabei werden die Algen lokal mit Wasserstoffperoxid oder einem flüssigen Algenbekämpfungsmittel wie Easy Carbo behandelt. Diese Methode kann helfen, hartnäckige Algen zu entfernen, indem die Algen direkt auf ihren Oberflächen behandelt werden. Es ist jedoch darauf zu achten, dass diese Mittel nicht in direktem Kontakt mit empfindlichen Wasserpflanzen kommen, da sie diese ebenfalls schädigen können.
5. Dunkelkur
Bei einem sehr starken Befall kann eine Dunkelkur helfen. Während dieser Zeit wird das Aquarium für mehrere Tage vollständig abgedunkelt, um den Algen den Zugang zu Licht zu entziehen und ihr Wachstum zu stoppen. Dies sollte jedoch nur als letzte Maßnahme in Betracht gezogen werden, da es auch das Wachstum der Pflanzen beeinträchtigen kann.
Die beste Methode, um Pelzalgen dauerhaft zu vermeiden, ist die Schaffung stabiler Wasserbedingungen und eine ausgewogene Nährstoffversorgung. Ein gut gepflegtes Aquarium mit einer gesunden Pflanzendichte und regelmäßigen Wasserwechseln bietet Algen nur wenig Chancen, sich auszubreiten.
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